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Korporationsname

Der Name einer Verbindung setzt sich für gewöhnlich aus folgenden Teilen zusammen:

  • Zusätze (e.v.)

  • Verbindungstyp (z. B. »Katholischer Studentenverein«),

  • Eigenname (z. B. »Franko-Silesia«)

  • Stiftungsort (z. B. »Breslau«)

  • Fusionsbünde ( z.B. "et Eresburg"; ggf. inkl. Stiftungsort)

  • Verbandszugehörigkeit (z. B. »im KV«)

  • Standort (z. B. »zu Münster«)

Zusätze

Vor dem Namen werden gewisse weitere Zusätze geführt. Insbesondere in Anreden gelten folgende Abkürzungen:

e.h.v. - ein hochverehrlicher

e.v. - ein verehrlicher

e.s.v. - ein sehr verehrlicher (Gründungsvereine und Präsidium)

Wenn an Stelle von Verein von Verbindung gesprochen wird, so wechselt das Genus entsprechend ins Femininum. Einige Burschen- und Landsmannschaften führen noch des Zusatz "alt" vor dem Verbidnungstyp:

alte Burschenschaft der Pflüger Halle zu Münster

Verbindungstyp

Es gibt verschiedene Typen von Verbindungen. Zwar ist der KV verhältnismäßig einheitlich in seiner Namensgebung, aber Ausnahmen gibt es auch hier (z.B. KSStV - Katholisch Süddeutsche Studentenverbindung). Daher erfolgt hier eine kurze Auflistung:

ADV - Akademische Damenverbindung

AMB - Akademisch Musischer Bund (SV)

AMV - Akademisch Musische Verbindung (manchmal auch Vereinigung)

AV - Akademische Verbindung / Akademischer Verein (CV)

B! - Burschenschaft

C! - Corps (selten abgekürzt)

DHG - Deutsche Hochschulgilde (DG)

KDB - Katholische Deutsche Burschenschaft

KDStV - Katholische Deutsche Studentenverbindung (CV)

KSStV - Katholisch Süddeutsche Verbindung (KV)

KStV - Katholischer Studentenverein (KV)

L! - Landsmannschaft

S! - Sängerschaft

SBV - Schwarzburgverbindung (manchmal aber auch einfach Burschenschaft)

TV - Technische Verbindung (TCV)

TWV - Technisch-wissenschaftliche Verbindung

T! - Turnerschaft

VDSt - Verein deutscher Studenten (hier entfällt der Eigenname)

WKStV - Wissenschaftlicher Katholischer Studentenverein (UV)

Punkte werden im Allgemeinen übrigens nicht eingefügt, da die Abkürzung auch als Abkürzung gesprochen wird. Dies entspricht den gültigen Interpunktionsregeln des Dudens. Bei den katholischen Korporationen herrscht eine gewisse Uneinheitlichkeit in Bezug auf den Begriff Verein/Verbindung. Im Allgemeinen neigt man im süddeutschen Raum eher zur Verwendung "Verbindung" im Norden eher zu "Verein". Je nachdem welchem Terminus man den Vorzug gibt ändert sich auch das Geschlecht, denn es heißt:

der Katholische Studentenverein Markomannia im KV zu Münster,

aber die Akademische Verbindung Cheruscia zu Münster im CV

Eigennamen

In der Regel leitet sich der Eigenname einer Verbindung aus einem germanischen Volksstamm oder einer Region ab. In einigen Fällen fungieren jedoch auch bestimmte Personen (z.B. KStV Görres) als Namenspatrone.

Fusionsbünde

Häufig werden Vereine, die mit dem eigenen Verein verscholzen sind im Namen weiterhin mitgeführt. Hierdurch ergeben sich gewisse Schwierigkeiten:

  • Reihenfolge:
  1. Ein Verein mit Aktivitas verschmilzt mit einem Altherrenverein.

In diesem Fall wird in der Regel der Verein mit der Aktivitas zuerst aufgeführt

  1. Zwei Vereine mit kleinen Aktivitates verschmelzen

Hier wird häufig der ältere Verein zuerst genannt

  • Einer der Fusionsbünde hat einen anderen Stiftungsort (siehe unten) als der andere Verein.

In diesem Fall wird der eine Verein mit seinem ursprünglichen Ort angehängt:

KStV Franko-Silesia Breslau et Eresburg im KV zu Münster

Generell sind Fusionsverhandlungen häufig sehr schwierig. Insbesondere beim Namen befürchten viele ihre Identität zu verlieren, weshalb hier besonderes Augenmerk liegt. Man geht jedoch häufig auch einfach nach dem Klang des Namens, bzw. lässt die Einzelnamen miteinander verschmelzen:

KStV Rheno-Merovingia im KV zu Bochum (aus KStV Rheinland Düsseldorf und KStV Merowingia Straßburg)

Stiftungsort

Insbesondere nach dem 2. Weltkrieg kam es zu einer Umsiedlung vieler Korporationen aus den Universitätsstädten der ehemaligen Ostgebiete in den Westen. Um ihrer Tradition und ihrem Ursprung gerecht zu werden führen diese Vereine daher den Namen ihrer Stiftungsortes weiterhin im Namen (z.B. KStV Hansea-Halle zu Münster). Der Gründungsort wird häufig mit einem Bindestrich an den Namen gehängt, während der derzeitige Universitästort mit einem zu oder eine einfachen Leerzeichen angehängt wird. Wenn die Korporation wieder an ihren Stiftungsort zurückkehren konnte - nach der Wiedervereinigung - wird nur noch der Stiftungsort genannt, sofern, die ganze Korporation übergesiedelt ist. In einigen Fällen hält die Korporationen jedoch einen Verein an beiden Standorten aufrecht (z.B. KDStV Alemannia im CV) in diesem Fall wird der Name wie folgt geschrieben:

KDStV Alemannia zu Greiswald und Münster im CV

Wenn Hochschul- und Stiftungsort zusammenfallen wird selbstverständlich nur der Hochschulort mit einem entsprechenden zu angehängt (siehe unten).

Verbandszugehörigkeit

Der Name des Vereins wird zusätzlich neben dem Hochschul und Stiftungsort noch dem Kartell bzw. den Kartellen zugeordnet, denen er angehört.

AV Glückauf-Salia zu Clausthal im KV und CV

Standort

Bei der Nennung des Korporationsnamens wird der Hochschulort mitgenannt, um eventuelle Verwechslungen innerhalb des Kartells zu vermeiden und seiner Verbundenheit zu seinem Hochschulort Ausdruck zu verleihen. Der Hochschulort wird mit einem zu an den eigentlichen Namen angehängt:

KStV Markomannia im KV zu Münster

Anmerkungen

Die Reihenfolge ist nicht absolut einheitlich. In vielen Dachverbänden ist es z.B. üblich den Hochschulort vor der Kartellzugehörigkeit zu nennen. Ebenso sind die Abkürzungen auch unterschiedlich, die oben aufgührten sind jedoch die gebräuchlichsten.